Auslastungsmodelle dienen nicht in erster Linie der reinen Beschäftigung mit dem Hund. Auslastung soll zielgerichtet und sinnvoll ausgewählt und eingesetzt werden. Die gemeinsame Zusammenarbeit, das soziale Ereignis steht wiederum im Mittelpunkt.
Die Longierarbeit dient zuerst mal der Erhöhung der sozialen Bindung. Der Hund lernt ohne Konditionierung durch Hörzeichen, seinen Fokus auf seinen Menschen zu richten. Ohne Leinenruck, ohne Leckerli-Lock-Strategie. Der Mensch lernt, sich voll auf seinen Hund zu konzentrieren, sich körpersprachlich klar auszudrücken, die Körpersprache seines Hundes richtig zu deuten und die Kommunikation mit seinem Hund neu zu definieren und zu verfeinern.
In der Folge vergrößert sich die Distanz zwischen Hund und Mensch. Die weiteren Trainingseinheiten beinhalten Tempowechsel und Richtungswechsel sowie einfache Übungen und je nach Bedarf dosierte Ablenkungen. Spätestens jetzt haben Hund und Mensch viel Spaß an der gemeinsamen Beschäftigung, an der respondierenden Kommunikation.
Ist die Orientierung des Hundes an seinem Hundeführer intensiv genug, kann in das freie Longieren übergegangen werden.
Suchaufgaben dienen dem fokussierten Naseneinsatz und sind für den gesamten Organismus des Hundes von Vorteil. Die Hundenase wird zielgerichtet gefördert, um entweder Futterbeutel, Kleingegenstände oder auch Personen konzentriert aufzufinden und anzuzeigen. Der Hund mit seinem bestens ausgestatteten Riechorgan wird viel Freude an der konzentrierten Nasenarbeit haben und diese sinnvolle Beschäftigung wird sich als Zugewinn an Lebensqualität erweisen.
Das Meistern von ungewohnten Untergründen, Hoch- und Querleitern, imitierten kleinen Trümmerfelder, das Balancieren auf Brettern und viele weitere individuelle Möglichkeiten zeigen erfahrungsgemäß sehr positive Auswirkungen gerade auf Hunde mit etwas weniger Selbstsicherheit. Tüchtig sein zu können und etwas zu schaffen – und noch dazu von seinem Besitzer ehrlich bewundert zu werden – hebt auffallend die Selbstsicherheit und das Wohlbefinden bei eher unsicheren Hunden.
Stefanie Ringer, +43 (0)699 166 155 02, Baumgarting 33, A-4851 Gampern